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Perfekt für den Winter - Tee

Spätestens wenn die Tagesdurchschnittstemperatur Hand in Hand mit den Sonnenstunden geht, ist auch für den letzten Deutschen die Tee-Zeit ausgerufen. Selbst der größte Kaffee-Trinker sucht im kalten-fies-dunklen Januar nach Stövchen, Filter und Teelicht. Flott zum Teeladen um die Ecke, das ein oder andere Geschmacksexperiment für wenig Geld erworben und nach kurzer Zubereitung frägt man sich (wie jedes Jahr), warum trinke ich eigentlich so wenig Tee.

Über das beliebteste Getränk dieses Planeten gibt es einiges zu erfahren! Wer hätte gedacht, dass jährlich 700 Milliarden Tassen Tee konsumiert werden? Oder hätten Sie gewusst, dass Tee die älteste Nutz- und Kulturpflanze der Menschheitsgeschichte ist?

Bühne frei für eine Pflanze, die mehr zu bieten hat als „Himmlische Liebe - ein Himbeere-Vanille-Sahne-Tee“. Zurück zum Geschmack, zurück zu den Wurzeln des echten Tees.
 

Wie alles begann - eine Tee-Legende

Jedes Tee-Land hat seine eigene Legende. Indien, Japan, China - Mythen und Legenden über die erste Tasse Tee gibt es viele. Die am häufigsten Zitierte stammt aus China. Im Jahre 2737 v. Chr. gönnte sich der Chinesische Kaiser Cheng Nung eine Pause unter einem Baum von der schweißtreibenden Jagd. Da es der kaiserlichen Majestät dürstete, entfachte er schnell ein Feuer, um darauf Wasser abzukochen. Ein Windhauch wehte mehrere Blätter des schattenspendenden Baums ins Wasser und der Rest ist Legende. Der Kaiser war begeistert ob der Farbe und des Geschmacks und fühlte sich entspannt, belebt und erbat sich eine weitere Tasse des edlen Getränks.

Die erste schriftliche Erwähnung ist datiert auf das Jahr 350 v. Chr.. Buddhistische Mönche erwähnten den Sud als Bestandteil von spirituellen Tinkturen und den Getränken, welche die Meditation erleichtern. Seit dieser Zeit ist Tee eine kultivierte Nutzpflanze, die einen festen Bestandteil der Ackerfläche hat. Den Sprung von China nach Japan vollzog der Tee im 6. Jahrhundert. Der Rest ist wie so oft Geschichte.
 

Was ist Tee?

Tee ist ein Genussmittel. Tee ist ein Kulturmittel. Tee ist ein Ritualmittel. In erster Linie ist Tee ein Aufgussgetränk aus den Blättern und Blattknopsen der Teepflanze. Der Teeaufguss enthält ähnlich wie Kaffee einen gewissen Anteil an Koffein (bis zu 5 %) und ist anregend.
Kräutertees und Früchtetees - wie wir sie oft konsumieren - sind nur im weiteren Sinne Tees. Die weitere Definition von Tee schließt alle Aufgussgetränke ein, die aus Pflanzen und Planzenteilen gebrüht werden. Jedes kultivierte Mitglied der Teefamilie würde einem wegen des Himbeere-Vanille-Sahne-Tees lebenslanges Hausverbot erteilen.
Aus floristischer Sicht ist die Teepflanze eine Pflanzenart der Gattung Kamelie und gehört zur Familie der Teestrauchgewächse.
 
Die Farbe des Tees bestimmt den Geschmack des Aufgusses. Je länger der Tee oxidiert/ fermentiert, umso tiefer wird die Farbe des Tees. Unterteilt wird Tee in folgende Farbgattungen:

Grüntee: Dieser Tee ist nicht oxidiert. Bei der Zubereitung ist darauf zu achten, dass dieser hochwertige Tee nicht oxidiert. Die drei Schritte der Grünteeherstellung sind seit Jahrhunderten gleich: Rösten, rollen, trocknen.

Schwarztee: Tee, dessen Blätter vollständig oxidieren werden zum schwarzen Tee (oder eben Schwarztee). Der Legende nach ist die „Entdeckung“ des schwarzen Tees eher ein Unfall. Während einer sehr unschönen Schiffsreise wurde die Ladung an Tee feucht und oxidierte in den Kisten. Das Ergebnis war „schwarzer Tee“. Die damals noch unkundigen Briten mochten den Geschmack dieses Tees und waren begeistert.

Weißer Tee: „Junger“ Tee, der in nur zwei Herstellungsschritten gemacht wird: Welken und Trocknen.

Oolong Tee: Dieser teiloxidierte Tee ist relativ schwach an Koffein und wird deshalb als Alltagstee angepriesen. Oolongs kann man zu jeder Tageszeit genießen.

Pu Erh: Fermentierter Schwarztee aus China, der ein hohes Maß an Antioxidantien besitzt und anregend auf die Verdauung und die Fettverbrennung wirkt. Angeblich ist dieser Tee der reinste Kater-Killer und sehr gut darin, die Auswirkungen einer „langen Nacht“ zu bekämpfen. 
 

Die Zeremonie um den Tee

Tee ist magisch. Und Magie gilt es zu leben und zu pflegen. Aus diesem Grunde ist es nicht verwunderlich, dass unterschiedliche Kulturen ihre eigene Art entwickelt haben, Tee zu konsumieren. Über die Jahrhunderte und Jahrtausende wurden echte Kulturphänomene aus diesen Zeremonien, die von Generation zu Generation weitergegeben wurden. Auch wenn wir viele Aspekte dieser Zeremonien nicht verstehen können und uns so mancher Handgriff übertrieben oder fremd erscheinen mag. Tee ist für einen Großteil der Erdenbürger etwas essential Wichtiges. Folgende Länder und Gebiete pflegen noch heute ihre ureigenste Tee-Kultur:
 
  • England (Britische Teezeremonie)
  • China (Chinesische Teezeremonie)
  • Japan (Japanische Teezeremonie)
  • Nordafrika (Maghrebinische Teekultur)
  • Deutschland (Ostfriesische Teezeremonie)
  • Tibet (Tibetanische Teezeremonie)

Tee und die Gesundheit

Vorneweg: Tee ist gesund. Ein Teil der Inhaltsstoffe des Grüntees fördert den Abbau des „schlechten Cholesterinwertes“ in unserer Blutbahn. Ebenso gibt es wissenschaftliche Untersuchungen, die bestätigen, dass Tee „freie Radikale“ bindet und somit nachweislich der  Entstehung gewisser Tumorarten entgegenwirkt. Die besondere Koffein-Struktur des Tees wirkt unterschiedlich auf den menschlichen Organismus. Tee erhöht unseren Wachheitsgrad ohne uns zu „stressen“ und gleichzeitig regt Tee unsere Konzentration und unseren Fokus an ohne uns aufzuregen. Vor allem diese Positiveigenschaften sind seit Jahrtausenden ein Teil der Tee-Magie.
Wem echter Tee zu stark ist, der kann in die Tee-Trickkiste greifen. Übergießt man die Blätter die ersten 10 Sekunden mit kochendem Wasser und schüttet diesen Aufguss weg, so hat man eine „entkoffeinierte“ Version des Tees. Die Erklärung ist einfach und genial: Das Koffein wäscht sich in den ersten 10 Sekunden aus den Blättern.