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Tipps zur Lederpflege, die wirklich funktionieren!

Das Internet ist eine ganz, ganz tolle Sache. Wohl keine Erfindung seit Gutenbergs „beweglicher Letter“ hat unseren Alltag und unsere Art zu Leben und Lieben so unerhört auf den Kopf gestellt wie das „Web“.

„Wo viel Licht ist, da ist viel Schatten!“, weiß auch der Volksmund. Und so trifft es auch unseren Herzbereich! Den Bereich in Sachen richtig gut wohnen, formstark einrichten und nachhaltig pflegen. Auch in Sachen Möbelpflege im Allgemeinen und Lederpflege im Speziellen, finden sich auf den unterschiedlichsten Seiten und Foren in Sachen „die richtige Pflege fürs richtige Leder“, die haarsträubendsten Tipps, Tricks und Katastrophen. Die Spanne reicht hierbei von „hanebüchener Vorschlag“ bis zu wirtschaftlichem Totalschaden. Damit Sie das heimische Sofa nicht mit Bananenschalen ruinieren und auch nicht die teure Luxushandcreme auf dem roten Lederecksofa verteilen: Hier unsere Tipps zur Lederpfege, die wirklich funktionieren!
 

Lederarten und die passende Pflege!

Vorneweg gilt es zu sagen: Leder ist ein absolutes Naturprodukt. Und Naturprodukte sind in ihrer Art grundsätzlich unterschiedlich. Die richtige und nachhaltige Lederpflege ist somit abhängig von der jeweiligen Qualität, dem Verwendungszweck und der verwendeten Gerbeart. Selbst die Art der Tierhaut ist ein entscheidender Faktor für die spätere Pflege und Reinigung des vorhandenen Leders. Hier wird schnell klar, dass es nahezu unmöglich ist pauschale Tipps oder obskure Ferndiagnosen via Internet-Forum zu treffen.

Auch allgemeine Lederpflege Produkte sollten mit Skepsis betrachtet werden! Der Ledersitz eines Autos (hohe Sonneneinstrahlung, punktuelle Beanspruchung, Hitze/Kälte-Wechsel), unsere Lieblingslederschuhe (gewünschte Wasserundurchlässigkeit, hohe Farbtreue, Wiege- und Schrittbelastung) und die himmlisch-bequeme Ledercouch aus offenporigem Leder (farbechte Oberfläche, atmungsaktiv, hervorragende Oberflächen-Haptik) – jedes Material zeichnet sich durch ganz eigene Vorteile aus und jedes Material wird auf seine eigene Art beansprucht. An diesem Beispiel wird schnell klar: ein Rund-um-Sorglos-Pflegemittel ist leider unmöglich!
 
In Sachen Lederpflege beim Möbel ist der einfachste Weg zur sicheren, sauberen und nachhaltigen Pflege, die Frage beim Experten. Wenden Sie sich an den Möbelhändler Ihres Vertrauens und löchern Sie ihn mit den entscheidenden Fragen rund um Ihr Traumsofa. Der ewige Vorteil des Einzelhandels ist und bleibt: „Wir sind für Sie und Ihre Fragen vor Ort!“.

 

Pflege und Reinigung – Einsteiger-Tipps

In Sachen Oberflächenreinigung und auch Pflege ist der „größte Helfer in der Not“ eine weiche Naturhaarbürste. Mit diesem Multifunktionswerkzeug lässt sich die Alltagspflege des Ledersofas sauber, sinnvoll und vor allem sicher durchführen. Staub, Haare und alles, was ansonsten an trockenen Verschmutzungen anfällt, lässt sich mit einer weichen Bürste entfernen.

Ebenso zu empfehlen ist ein Microfasertuch. Dieses kleine Helferlein eignet sich fürs feuchte Abwischen und „Anpflegen“. Die spezielle Oberfläche des Tuchs ist ein wahrer Schmutzmagnet ohne selbst die empfindlichsten Ledersorten zu gefährden. Selbst kostbares Anilin-Leder lässt sich mit einem leicht angefeuchtetem Microfasertuch reinigen.

Vorsicht bei allerlei Mittelchen! Leder ist ein Naturprodukt und grundsätzlich individuell. Zu viele Verarbeitungsqualitäten und Oberflächen sind am Markt, um hierbei eine einfache und immer gültige Empfehlung zu geben. Der wichtigste Einsteiger-Tipp fürs Pflege- und Reinigungsmittel ist pragmatisch aber sicher: „Fragen Sie den Fachmann!“.

Der Möbelhändler Ihres Vertrauens weiß, welches Produkt für strahlenden Glanz sorgt und welches Ihr Sofa unumkehrbar ruiniert. Guter Rat ist hierbei nicht teuer, ein schlechter Ratschlag hingegen schon!
 

Finger weg von diesen Ledertipps

Vor allem im Internet gibt es die absurdesten Tipps, die magische Hilfe bei allerlei Flecken versprechen. Wir gehen den häufigsten Tipps auf die Spur und verraten Ihnen, was mit Ihrem Lieblingssofa passiert. 

 
  • Untipp Nummero Uno in Sachen Hausmittel zur Lederreinigung ist der Mix aus Milch und lauwarmem Wasser. In allerlei Internetforen wird diese katastrophale Mixtur als Allheilmittel für mehr Glanz, mehr Strahlkraft und mehr Sauberkeit angepriesen. Ein kurzer Ausflug in die Lebensmittelchemie macht klar, warum dieser Tipp absoluter Blödsinn ist. Milch enthält neben Fettsäuren auch Milchzucker. Die Kombination aus Sonneneinstrahlung und warmen Temperaturen lassen den Milchanteil des Katastrophen-Cocktails reagieren. Das Ende vom Lied: unser Wohnzimmer riecht im schlechtesten Fall wie eine Allgäuer Käserei und die Milch macht unanständige Verfärbungen auf der Sofaoberfläche. Man kann somit feststellen, ein Ledersofa hat eine latente Laktoseintoleranz! Deshalb, Finger weg von der Milch bei der Lederpflege!
     
  • Ähnlich „großartig“ ist der Tipp mit den Kartoffeln und Zwiebeln! Glaubt man den Tiefen (und vor allem den Untiefen) des Webs, so sollen Kartoffeln und Zwiebel im aufgeschnittenen Zustand wahre Flecken-Magneten sein. Angeblich sollen diese Helferlein jeden Flecken vom sündhaft teuren Lederschuh und natürlich auch vom schicken Ledersofa „saugen“. Wir sind der Meinung, dass ist absoluter Blödsinn! Kartoffeln im rohen Zustand enthalten sehr viel Wasser und Stärke. Das Endergebnis einer „Kartoffelpflege“ sind Farbschatten auf der kostbaren Lederoberfläche!  Auch wenn der Zwiebeltipp aus wissenschaftlicher Sicht richtig ist, die Zwiebel reinigt nicht nur gut, sie setzt sich auch in Sachen Geruch sehr gut durch! Die Aromen der Zwiebel ziehen flott in die Lederoberfläche ein und versorgt uns Tag ein Tag aus mit herrlichem Zwiebeldüften! Ebenso reinigungsstark ohne Geruch und Aromen: destilliertes Wasser!  
 
  • Der nächste absurde Tipp zur Lederpflege laut Internet: „Bananenschalen plus Eischnee! Was nach köstlichem Dessert klingt, soll angeblich perfekt fürs Ledersofa sein. Soweit die Theorie! In der Praxis ist dieser Tipp, der einfachste und verlässlichste Tipp, sein Wohnzimmersofa grundsätzlich zu zerstören! Der Fruchtzucker der Bananen und das Eiweiß setzen sich im Leder fest und sorgen für fruchtige Flecken und einen eistichigen Geruch, der/ die lange Zeit das Sofa zieren. Der Zucker-Eiweiß-Film greift die Oberfläche des Leders an und Aromen und Eiweißbausteine setzen sich im Leder fest und sorgen nach geringer Zeit für irreparable Flecken (vor allem bei hellen Ledern) und einem stechenden Geruch. Finger weg von dieser Tinktur!
     
  • Der letzte (an sich eigentlich logische) Tipp für die Lederpflege: Bodylotion! Was der menschlichen Haut gut tut, muss doch auch beim Leder klappen! Pustekuchen. Kosmetische Produkte sind für die lebendige Haut des Menschen konzipiert. Leder wurden bei seiner Veredelung auf unterschiedliche Arten konserviert. Der Fettanteil von Lotionen und Ko. ist NICHT für Leder geeignet. Klar, das Leder glänzt nach dem einfetten, ob das beim luxuriösen Nappaleder aber auch der zu erzielende Effekt sein sollte, bleibt fraglich. Lotion und Bodysprays lieber im Bad lassen und fürs Wochenend-Wellness verwenden. Danach mit einem Gläschen Prosecco aufs Sofa und alles ist gut! Den Bademantel aber nicht vergessen ;)! 

 

Sicher, sauber, nachhaltig! So bleibt Leder stark

Regel 1: Grundsätzlich und vor allen anderen Regeln, auch jeder anderen Regel, die man irgendwo, sei es am Stammtisch, in einer Zeitschrift oder in den unendlichen Weiten des Internets aufgeschnappt hat, gilt es: Lesen Sie das Handbuch! Lederoberflächen und Ledersofas sind individuell! Unterschiedliche Hersteller bedeuten unterschiedliche Herstellungsmethoden und das bedeutet auch unterschiedliche Pflegemethoden! 
Im Handbuch zum Ledersofa steht beschrieben, welche Pflegeprodukte für die Oberfläche geeignet sind und welche irreparablen Schäden am Leder hinterlassen. Halten Sie sich an die Tipps des Herstellers und die Pflege der Leder-Couch wird zum Kinderspiel! 

Regel 2: Für die alltägliche oder zumindest wöchentliche Pflege empfiehlt sich Großmutters Feder-Entsauber. Dieses Vintage-Tool ist perfekt um das kostbare Leder schonend und sauber zu entstauben. Wer kein solches Schätzchen im heimischen Putzfundes hat: „ein Micro-Faser Tuch (trocken) ist ein würdiger Ersatz. Wer dem Staub elektrisch Herr werden möchte: am Staubsauger scheiden sich die Geister. Wir raten zum Handstaubsauger und einer vorsichtigen Reinigung! Wer dem Hausstaub mit Kraft und dem Bodensauger zu Leibe rückt, braucht sich über Risse im Leder nicht wundern. Vorsicht ist auch hier die Mutter der Porzellankiste. 

Regel 3: Die „Nassreinigung“ eines Sofas steht und fällt mit dem jeweiligen Material.
Natürlich gehört auch bei der heikelsten Reinigungsart eines Ledersofas die Grundregel „das Handbuch lesen“ zur absoluten Grundausstattung. Selbst mit bestem Wissen und Gewissen in Sachen Handbuch sollte man nicht sofort über die mittigen Polster herfallen und sich die Seele aus dem Leib polieren. Auch die Feuchtreinigung einer Leder-Couch sollte man grundsätzlich an einer unauffälligen Stelle testen. Eine weitere Grundregel zur Nassreinigung des Ledersofas: „Vermeiden Sie Leitungswasser!“ Der vorhandene Kalk und andere Mineralstoffe im Leitungswasser können sich auf der empfindlichen Lederoberfläche absetzen.