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Damit das Ledersofa „auf ewig“ schön bleibt – unsere Tipps für die Lederpflege

Ein Loblied auf mein Ledersofa – gemütlich und einzigartig

Es ist der Inbegriff von echter Wohn- und Wohnzimmerkultur - unser Ledersofa. Nicht viele Möbel oder Accessoires können sich mit der Leder-Couch in Sachen Stil, Ästhetik und vor allem Kultcharakter mit dem edlen Sitzmöbel messen.

In Sachen Sitzkomfort, prickeln unter den Fingerspitzen und dem Urlaubs-Lounge-Feeling in heimischen Gefilden, macht einem Leder-Sofa wohl keine Polstergarnitur des Planeten etwas vor. Wenn wir sagen, eine wertige Leder-Couch ist wohl das vergoldete I-Tüpfelchen für jedes Wohnzimmer, so kann eigentlich niemand wiedersprechen. Kurzum - ein Leder-Sofa ist sitzmöbelgewordene Möbelbaukunst!
Dass, das Zusammenspiel aus überlegter Konstruktion, wertigen Ledersorten, designigen Linien und handwerklicher Präzision nicht geschenkt ist, ist klar. Umsonst – so sagt es der Volksmund sehr schön – ist nichts im Leben. Qualität hat seinen Preis und das ist auch gut so.

Damit die Leder-Couch eine Investition in die Zukunft bleibt, gilt es den ein oder anderen Tipp zu beachten! Wie pflege ich mein Leder-Sofa am besten und was mache ich, wenn Cappuccino oder das abendliche Glas Rotwein quer über das Ledersofa verteilt sind? Wir verraten es Ihnen in unseren Leder-Sofa-Pflege-Tipps! 
 

Pflege ist die halbe Miete – so bleibt Ihre Leder-Couch schön

Ein Schmuckstück will gepflegt werden! Wenn schon der racing-grüne Oldtimer aus englischer Hand dreimal im Monat gehegt und gepflegt wird, dann kann man sich zweimal im Monat auch dem herrlich bequemen Ledersofa widmen.
Das ist eigentlich nicht mal Arbeit, das ist die Pflege des eigenen Hobbies und der hochheiligen Gemütlichkeit des eigenen Wohnzimmers.
Was gilt es in Sachen Pflege einer Leder-Couch zu beachten?
 
Regel 1: Grundsätzlich und vor allen anderen Regeln, auch jeder anderen Regel, die man irgendwo, sei es am Stammtisch, in einer Zeitschrift oder in den unendlichen Weiten des Internets aufgeschnappt hat, gilt es: Lesen Sie das Handbuch! Lederoberflächen und Ledersofas sind individuell! Unterschiedliche Hersteller bedeuten unterschiedliche Herstellungsmethoden und das bedeutet auch unterschiedliche Pflegemethoden!
Im Handbuch zum Ledersofa steht beschrieben, welche Pflegeprodukte für die Oberfläche geeignet sind und welche irreparablen Schäden am Leder hinterlassen. Halten Sie sich an die Tipps des Herstellers und die Pflege der Leder-Couch wird zum Kinderspiel!

Regel 2: Für die alltägliche oder zumindest wöchentliche Pflege empfiehlt sich Großmutters Feder-Entsauber. Dieses Vintage-Tool ist perfekt um das kostbare Leder schonend und sauber zu entstauben. Wer kein solches Schätzchen im heimischen Putzfundes hat: „ein Micro-Faser Tuch (trocken) ist ein würdiger Ersatz. Wer dem Staub elektrisch Herr werden möchte: am Staubsauger scheiden sich die Geister. Wir raten zum Handstaubsauger und einer vorsichtigen Reinigung! Wer dem Hausstaub mit Kraft und dem Bodensauger zu Leibe rückt, braucht sich über Risse im Leder nicht wundern. Vorsicht ist auch hier die Mutter der Porzellankiste.

Regel 3: Die „Nassreinigung“ eines Sofas steht und fällt mit dem jeweiligen Material.
Natürlich gehört auch bei der heikelsten Reinigungsart eines Ledersofas die Grundregel „das Handbuch lesen“ zur absoluten Grundausstattung. Selbst mit bestem Wissen und Gewissen in Sachen Handbuch sollte man nicht sofort über die mittigen Polster herfallen und sich die Seele aus dem Leib polieren. Auch die Feuchtreinigung einer Leder-Couch sollte man grundsätzlich an einer unauffälligen Stelle testen. Eine weitere Grundregel zur Nassreinigung des Ledersofas: „Vermeiden Sie Leitungswasser!“ Der vorhandene Kalk und andere Mineralstoffe im Leitungswasser können sich auf der empfindlichen Lederoberfläche absetzen.

Was man gegen Flecken macht!

Es gibt sie, die Feinde einer jeden Leder-Couch! Was macht man bei echt fiesen Flecken und wie gehe ich – ganz ohne Panik – mit problematischen Flecken auf dem Ledersofa vor.
Für kleine und große Katastrophen empfiehlt es sich einen hausgemachten Lederreiniger zur Hand zu haben! Dieser milde Reiniger deckt rund 95% der alltäglichen Haushaltsunfälle in Sachen Sofaverschmutzung ab und ist erstaunlich einfach in der Herstellung. Unser Alltagsreiniger:
 
  • Man nehme einen Teil mildes Reinigungsmittel und verdünne dieses mit circa 8 Teilen Wasser. Ob Sie ein mildes Waschmittel verwenden oder Gesichtsseife in Bio-Qualität bleibt Ihnen überlassen. Das Reinigungsmittel sollte basisch sein und keine nachfettenden Öle oder Zusätze besitzen. Ein Tipp zum Wasser: destilliertes Wasser oder Regenwasser sind Kalk frei! Durch diese Eigenschaft vermeiden Sie weiße Schatten auf dunklen Ledern! Selbst der Aufwand des Entkalkens lohnt sich! Wir wollen unser geliebtes Leder-Sofa so sauber wie am ersten Tag haben! Wie bereits erwähnt: Das Gemisch immer an einer unsichtbaren Stelle getestet werden! So vermeidet man unschöne Überraschungen. Das Gemisch in eine Sprühflasche mit „Nebel-Aufsatz“ einfüllen! Je feiner der Sprühnebel im Ernstfall ist, umso besser klappt die Reinigung.
     
  • Im „Handgepäck“ sollten Sie stets ein hochwertiges Micro-Faser Tuch haben. Bei Lederoberflächen erzielt der Wunderstoff die besten Reinigungseffekte. Ein Schwammtuch oder ein „weicher“ Schwamm erledigen den Job zwar auch, doch ist das Ergebnis im Normalfall weniger schön. Finger weg von „harten“ Schwämmen! Diese zerkratzen die Lederoberfläche. Im schlechtesten Fall lässt sich der Kratz-Nebel nicht mehr aus dem Material polieren!

 
  • Zur Reinigung: ein wenig des Reinigers aufs Material, die doppelte Menge auf das Micro-Faser Tuch (die Lederoberfläche des Sofas soll nicht zu viel Flüssigkeit aufnehmen) und dann sanft aber beständig in Richtung der Lederstruktur Wischen! Achten Sie darauf, dass Sie die jeweilige Verschmutzung aus der Oberfläche herauswischen! Die betroffene Stelle trocknen lassen und während der Trocknungszeit vor direktem Sonnenlicht schützen!

Und was man bei Flecken lieber lassen sollte!

Vor allem im Internet gibt es die absurdesten Tipps, die magische Hilfe bei allerlei Flecken versprechen. Wir gehen den häufigsten Tipps auf die Spur und verraten Ihnen, was mit Ihrem Lieblingssofa passiert.

 
  • Ein oft angepriesenes Hausmittelchen zur Lederreinigung und Pflege ist eine Mixtur aus Milch und lauwarmem Wasser. In Internetforen wird dieser teuflische Mix als das Allheilmittel für mehr Glanz und porentiefe Sauberkeit angepriesen. Ein kurzer Exkurs in die lebensmittel-chemische Zusammensetzung der guten, alten Milch macht klar: dieser Mix macht mehr Schlechtes als Rechtes. Milch enthält unter anderem Milchzucker und unterschiedliche Fettsäuren. Die Kombination aus Licht, Sonneneinstrahlung und Temperatur führt dazu, dass der Milchanteil des Gemisches reagiert. Mit anderen Worten die Milch wird sauer oder ranzig. Die Folgen sind unschön! Unser Sofa erinnert im Geruch an eine schwyzerische Käserei und der Fettanteil der Milch kann zu ziemlich fiesen Verfärbungen führen. Unser Tipp: die Milch besser für einen herrlichen Cappuccino nutzen und diesen auf dem Sofa genießen.
     
  • Ein weiterer Hausmittel-Tipp sind Kartoffeln und Zwiebeln. Diese sollen im aufgeschnittenen Zustand natürliche Flecken-Magneten sein und neben dem Ledersofa auch die Lieblingsschuhe von Flecken und Verfärbungen befreien. Was in der Theorie gut klingt, enttäuscht in der Praxis. Kartoffeln im rohen Zustand sind extrem wasser- und stärkehaltig. Die Stärke der Knollenfrucht hinterlässt im schlechtesten Fall helle „Schatten“ und unschöne Schlieren auf der Lederoberfläche. Ähnlich verhält sich die „Pflege“ mit einer aufgeschnittenen Zwiebel. Die Feuchtigkeit dieser Frucht reinigt tatsächlich die Oberfläche des Leders. Die Crux an der Sache ist jedoch der Geruch und der Anteil an Aromastoffen, die ins Leder einziehen. Sowohl Zwiebelduft als auch die bereits erwähnten hellen „Schatten“ ziehen rasend schnell ins Leder ein und sind nur äußerst schwer zu entfernen. Die Alternative fürs Sofa: destilliertes Wasser und ein feiner Lappen.
     
  • Bananenschale in Kombination mit Eischnee sind der „Geheimtipp“ unter den Pflegemittel aus der Küche. Wer sein bezauberndes Ledersofa vollends ruinieren möchte, sollte sich an diesen Tipp halten. Der in der Schale enthaltene Fruchtzucker und das Eiweiß setzen sich im Leder fest und sorgen für einen fruchtigen Geruch. Nach wenigen Tagen kippt dieser jedoch ins Faulige um. Die angebliche Rückfettung funktioniert tatsächlich, jedoch anders als gewollt. Der Zucker-Eiweiß-Film greift die Oberfläche des Leders an und Aromen und Eiweißbausteine setzen sich im Leder fest und sorgen nach geringer Zeit für irreparable Flecken (vor allem bei hellen Ledern) und einem stechenden Geruch. Finger weg von dieser Tinktur!
  • 2Der letzte (an sich eigentlich logische) Tipp für die Lederpflege: Bodylotion! Was der menschlichen Haut gut tut, muss doch auch beim Leder klappen! Pustekuchen. Kosmetische Produkte sind für die lebendige Haut des Menschen konzipiert. Leder wurden bei Ihrer Veredelung auf unterschiedliche Arten konserviert. Der Fettanteil von Lotionen und Ko. ist NICHT für Leder geeignet. Klar, das Leder glänzt nach dem einfetten, ob das beim luxuriösen Nappaleder aber auch der zu erzielende Effekt sein sollte, bleibt fraglich. Lotion und Bodysprays lieber im Bad lassen und fürs Wochenend-Wellness verwenden. Danach mit einem Gläschen Prosecco aufs Sofa und alles ist gut! Den Bademantel aber nicht vergessen ;)!